Shinny (vorne) mit gesundem Akita-Rüden, Mai 2012:
deutlich
Sebadenitis-gezeichnet, die Augen tränen immer stärker!
© Anke Neumann
Name |
Gindji Suki-go Akita Inu of Cacic, Rufname „Shinny” (Hündin) |
Rasse | Akita |
geworfen | 29.01.2008 |
Beschwerden an Haut und Fell |
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Diagnose Sebadenitis | Juni/Juli 2009 durch Frau Dr. Massmann, Kleintierklinik Hannover, Biopsie zur Bestätigung im Dezember 2010, Biopsie ausgewertet durch Uni Cambridge in England |
Behandlung | ab 2009
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Besitzerin | Anke Neumann |
Shinny (1 Jahr alt), März 2009,
noch gesund vor Ausbruch der Krankheit,
© Anke Neumann
Beginn und Fortlauf der ErkrankungAnfang April 2009 kam Shinny in einen starken Fellwechsel. Hierunter zeigte sich erstmals eine kahle Stelle, direkt auf dem Kopf. Die Haare ließen sich einfach rausziehen. Die Haut darunter war gerötet, aber nicht offen. Wir stellten sie daraufhin bei unserer Haustierärztin vor. Sie wurde auf eine Pilzinfektion hin behandelt. Nach Aussage der Tierärztin könne diese im Rahmen eines starken Fellwechsels schon mal auftreten, da das Immunsystem währenddessen geschwächt sei. Wir behandelten mit einer Tinktur. Während dieses Besuchs bei der Tierärztin wurde gleichzeitig die jährliche Vorsorgeimpfung durchgeführt (Kombiimpfstoffe!). Anfang Mai 2009 entzündete sich eine Lefzenfalte. Auch hier erfolgte Vorstellung bei unserer Tierärztin. Wir bekamen eine Salbe verordnet, die nur mäßigen Erfolg brachte. Die Entzündung an der Lefze breitete sich weiter aus. Es bildeten sich krustige, verklebte Stellen bis runter unter das Kinn. Dazu kamen Entzündungen der Nase, des After und der Scheide mit erheblichem Pigmentverlust. Die Haut verfärbte sich rosa, wurde dann rot und wund/ krustig. Auch zwischen den Zehen hatten sich offene Stellen gebildet. Die Haare an all diesen Stellen ließen sich problemlos herausziehen. Hier fanden wir die ersten dunklen Anhaftungen. |
Shinny, Juni 2009,
Beginn der Erkrankung:
starker Fellverlust am
Kopf + offene Stelle an der Lefze,
© Anke Neumann
Der Fellausfall am restlichen Körper ging unterdessen ebenfalls weiter. Die Unterwolle war fast vollständig ausgegangen, die Haut zwischen den Hinterbeinen und in den Achselhöhlen rot. An den ausfallenden Körperhaaren stellten wir nun ebenfalls helle Anhaftungen fest. Schuppen waren nicht vorhanden. Einen vermehrten Juckreiz konnten wir genauso wenig feststellen wie einen schlechten Körpergeruch. Wir stellten Shinny auf Grund dieser massiven Veränderungen (Ende Mai 2009) bei einer Fachtierärztin für Dermatologie/ Allergologie in der Kleintierklinik Hannover vor. Nach einer ausführlichen Untersuchung der Haut (mit Geschabsel) wurde zunächst ein starker Bakterienbefall am Fang, zwischen den Zehen sowie an der Scheide und dem After festgestellt. Aufgrund der Stellen, an denen die Haut entzündet war, tippte die Tierärztin zunächst auf eine Futtermittelallergie (Fang und After). Als erstes sollten wir mit einer Ausschlussdiät beginnen (Pferd-Kartoffel). Außerdem musste aufgrund des starken Bakterienbefalls eine 4-wöchige Antibiotikumbehandlung durchgeführt werden (Antibiose). Schon in diesem ersten Gespräch deutete die Tierärztin an, dass einige Stellen am Körper auf Sebadenitis hinweisen könnten. Im Vordergrund stand aber zunächst die Behandlung der offenen Hautstellen sowie die Ausschlussdiät. Wir verzichteten zunächst auf eine Biopsie, die unter den gegebenen Umständen auch wenig sinnvoll gewesen wäre (Antibiose). Nach Ende der Antibiose, die sehr gute Ergebnisse brachte, begannen wir mit der Ausschlussdiät. Trotz knapp 7-wöchiger konsequenter Fütterung kam es immer wieder zu Rückfällen. Die Haut/Haare, gerade an den Lefzen, verklebte immer wieder. Wir entschlossen uns daraufhin zu einem Allergie(blut)test. Zeitgleich starteten wir, Shinny im Hinblick auf die wahrscheinliche Sebadenitis vorsorglich (zuerst alle 2 Wochen dann in 4-wöchigem Abstand) mit Johanniskrautöl einzuölen. Dies ließen wir 1-2 Stunden einwirken und wuschen es im Anschluss mit Etiderm Shampoo sorgfältig aus. Danach folgte eine weitere Waschung mit Sebomild P Shampoo (siehe Rampaksche „Eigentherapie“). Eine zwischenzeitlich begonnene Hyposensibilisierung, abgestimmt auf die bei Shinny festgestellten Allergien, brachen wir nach knapp 5 Wochen ab, da sich unter den Spritzen eine Verschlechterung des Hautbildes sowie ein starker Fellausfall abzeichnete. FutterumstellungWir verzichteten außerdem auf das bisher gefütterte Trockenfutter. Der Allergietest hatte unter anderem eine Hausstaub- und Futtermittelmilbenallergie ergeben. Wir holten uns diverse Informationen ein und beschlossen dann, das Futter für Shinny in Anlehnung an das so genannte BARFen selbst zuzubereiten. Mit dem Unterschied, dass wir das Fleisch kochten, da Shinny rohes Fleisch nicht fraß. Ferner bekam Sie reines Fischöl übers Futter sowie VMP-Tabletten. Außerdem 2 Mal täglich je 3-5 Calendula D2 Globoli. Behandlung erfolgreichUnter all diesen Maßnahmen haben sich Shinnys Haut und Fell enorm verbessert. Mitunter stand sie zwischenzeitlich wieder so gut im Fell, dass selbst Kenner der Rasse kaum einen Unterschied zu einem „gesunden“ Hund sahen. |
Shinny, Oktober 2010, ca. 1 Jahr nach
Auftreten der ersten Symptome
nach zahlreichen Ölbehandlungen: fast wieder normales Fell ,
© Anke Neumann
Problematisch wurde es mit der Haut und dem Fell allerdings immer kurz nach der Läufigkeit. LäufigkeitShinny veränderte sich ab kurz vor Beginn bis zum Ende der Läufigkeit merklich in ihrem Verhalten. Sie ist sonst ein sehr ruhiger und ausgeglichener Hund. Vor und während der Läufigkeit war sie jedoch sehr unruhig, schlief wenig, war rastlos und griff (für uns völlig grundlos) unsere Katze an, mit der sie sich sonst prima arrangierte. Außerdem wurde sie nun nach jeder Läufigkeit scheinträchtig – was für uns kein Problem darstellte, den Hund jedoch offenbar sehr unter Stress setzte. Wie man uns erklärte sind Sebadenitisschübe unter anderem auch stressbedingt. Schweren Herzens und nach Rücksprache mit unserer Hautärztin entschieden wir uns zu einer Kastration. Diese wurde zusammen mit der Hautbiopsie am 21.12.2010 durchgeführt. Die Kastration verlief unauffällig. Das Ergebnis der Biopsie bestätigte lediglich, was wir eigentlich schon längst wussten und behandelten, Sebadenitis. |
Shinny, Sommer 2011:
wieder kompletter Ausfall der Unterwolle,
aber
immer ein Lächeln auf den Lefzen :) ,
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Shinny, Sommer 2011:
offene Stelle an den Lefzen,
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Shinny, Oktober 2011:
Fell im Körper einigermaßen in Ordnung, am Kopf deutlich
weniger,
© Anke Neumann
Stand Juli 2013Seit Ausbruch der Erkrankung sind nunmehr 4 Jahre vergangen. Die oben geschilderten Maßnahmen sowie das Futter haben wir beibehalten. Calendula Globoli geben wir nicht mehr. Das Fischöl haben wir zwischenzeitlich durch Dermanorm Kapseln ersetzt, da Shinny durch das Fischöl recht weichen Stuhl hatte und es in der Folge zu ständigen Analdrüsenverstopfungen kam. Unter der Gabe von Dermanorm konnten wir dies nun nicht mehr feststellen. Von Johanniskrautöl sind wir auf Traubenkernöl im Wechsel mit Bio-Leovet-Hautöl umgestiegen. Shinny geht es körperlich prächtig. Sie ist ein lebensfroher Hund, der glücklich ist, an all unseren Aktivitäten teilhaben zu dürfen. Ihre jährlich geprüften Blutwerte sind komplett in Ordnung. Einzig die ständig tränenden Augen, die hässliche, dunkle Fließstreifen hinterlassen, stören uns. Eine wirksame Behandlung dagegen haben wir bislang nicht gefunden. Auch ein hinzugezogener Augenspezialist konnte uns lediglich bestätigen, dass die Augen gesund seien und es „eben Hunde gibt, bei denen nun mal die Augen vermehrt tränen“. 2 x jährlich bekommt Shinny, zur Entgiftung und zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens (nicht zur Stärkung des Immunsystems!), 5-7 Akupunktureinheiten bei einer auf ganzheitliche Therapien spezialisierten Tierärztin. Auffällig ist, dass Shinny nach jedem Schub beziehungsweise Fellwechsel weniger aufhaart. Zu Beginn der Erkrankung beziehungsweise der Ölbehandlung baute Sie immer wieder sehr schönes Fell auf, sah beinahe gesund aus. Das ist jetzt nicht mehr so. Unterwolle hat sie kaum und nur an vereinzelten Stellen wie beispielsweise am Hals, Schultern oder Bauch. Auf dem Rücken hat sie dichtes Deckhaar, aber seit ca. 1 Jahr keine Unterwolle mehr. Sie ist insgesamt schütter geworden, sieht aus wie eine abgehaarte Hündin nach einem Wurf. Die Schübe treten im körperseitigen Wechsel auf. Ist bei einem Schub vorwiegend der hintere Bereich (Hinterbeine, Rute) betroffen, verliert sie beim nächsten Schub am Kopf und der Brust das Haar. Die Erkrankung ist tatsächlich schleichend immer schlimmer geworden, zumindest was das Fell angeht. Die Haut ist nach wie vor meistens völlig unauffällig. An die dunklen Verfärbungen (schwarz) der Haut, an denen die Sebadenitis aktiv war, haben wir uns gewöhnt. im Juli 2013 |
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